Einzigartigwundervolltoll. Das bist Du. Findest Du nicht? Na, das werden wir ja sehen!
Du magst Dich eigentlich schon irgendwie. Also… durchsetzen kannst Du Dich. Naja, meistens. Dein Leben ist auch schön. Doch… ja schon. Deine Umgebung, die Menschen, die Dich wirklich gut kennen, die finden Dich einfach umwerfend und reden Dir ständig zu, dass Du „mehr“ aus Dir machen sollst. Optisch „mehr“. Beruflich „mehr“. Dein Potential ausnutzen. Dir mehr zutrauen. Dir nicht so viel gefallen lassen. Oder so.
Wenn das mal so einfach wäre…
Und ausserdem: Du kannst es nicht mehr hören! Und diese kleine Stimme in Dir, die sagt, dass die anderen vielleicht Recht haben könnten (eventuell vielleicht) , die kannst Du auch nicht mehr hören. Denn Du selbst findest Dich ja auch super. Irgendwie. Eigentlich. Muss doch reichen, oder?
Na gut, wenn… also wenn Du dies und jenes noch ändern würdest, ja dann könnte das auch andere sehen, die Dich nicht lange und bis auf den Grund Deiner Seele kennen. Dein Chef vielleicht. Oder Deine Kunden, die Dich mögen, weil Du zuverlässig bist, moderate Preise aufrufst und immer alles tust, damit sie zufrieden sind mit Dir oder kurz gesagt: Die den Allerwertesten für sie aufreisst für wenig Geld.
Vielleicht möchtest Du verdammt noch mal einfach nur endlich Dich selbst zum Maßstab Deines Lebens machen und nicht mehr die anderen.
Willkommen, my dear!
Hier bist Du richtig. Hier darfst Du sein wie Du bist oder auch wie Du sein willst.
Du hast keine Ahnung, wie Du bist oder wie Du sein willst? Das macht nichts, darauf wirst Du schon noch kommen!
Warum ich mir da so sicher bin?
Na, weil ich das kenne. Sehr gut kenne. Und weisst Du, was passiert, wenn Du aufhörst, all Deine Energie – naja, oder zumindest einen großen Teil Deiner Energie – darauf zu richten, wie Du es anderen Recht machen kannst?
Dann liegt Dein Fokus auf DIR! Und damit bekommst automatisch viel mehr von Dir mit als Du Dir jetzt vielleicht vorstellen kannst. Ernsthaft.
Wie kam mir zum ersten Mal die Idee, dass ich selbst #einzigartigwundervolltoll sein könnte?
Ähemhem. Also… ehrlich gesagt, gar nicht. Und das ist kein Witz! Ich hatte nicht die Idee, ich sei ein wunderbarer Mensch und mir fehle es nur an Selbstvertrauen.
Thats not how it works!
Wie die meisten von uns war ich der absolut festen Überzeugung, ich müsse meinem Umfeld etwas vorspielen, damit niemand merkt, wie „zu“ (siehe meinen letzten Blogartikel) ich eigentlich bin. Und wie schrecklich ich in Wahrheit (haha) war (ist ja vorbei!, ne!).
Mit knapp Mitte 20 hatte ich meine allerste Psychotherapiesitzung.
Wie es dazu kam? Das erzähle ich Dir gerne: Damals arbeitete ich neben meinem Studium in der stationären Altenpflege wie einige andere Studierende ebenfalls, Und eine meine Kolleginnen, die fand ich einfach toll. Sie war intelligent, supersympathisch und machte immer den Eindruck als sei sie total mit sich im Reinen. Natürlich ging es ihr auch mal schlecht, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, Sie sei „mit sich selbst o.k.“ und habe sie dafür sehr bewundert und habe mir das für mich auch gewünscht.
Ach!
Ok, wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich sie darum glühend beneidet und weil sie so unglaublich sympathisch war, konnte ich sie nichtmal doof finden!
Welche Herausforderung neben so jemandem bestehen zu können (bekommst DU so langsam ne Idee davon, wie unfassbar vernagelt ist damals noch war?) Eines schönen Tages wurschtelten wir in der Küche unserer Station rum (in der Pause natürlich) und wir erzählten Dönekes (plattdeutsch für „Gechichtchen“) aus unserem Leben und sie sagte allen Ernstes „Meine Psychotherapie hat mein Leben komplett verändert“.
WHAT?
Zu sagen, ich sei fast umgefallen, als ich das höre, ist nicht übertrieben. Ich hab den Mund nicht zubekommen!
Long Story short:
Ich kam zu dem Schluss, dass das für mich vielleicht ja doch auch ein gangbarer Weg sei, mit meinen Selbstzerfleischungen (ist ja auch anstrengend auf Dauer sowas) und meinem mangelndem Selbst-Gefühl aufzuräumen.
Und nachdem ich gefühlte Jahrzehnte um mein Telefon herumgeschlichen bin, bis ich mich endlich traute, einen Termin zu vereinbaren, sass ich dann irgendwann mit meiner wundervollen Therapeutin in einem Raum und wischiwaschite herum, aus welchen Gründen ich meinte, eine Psychotherapie machen zu müssen.
Ich sagte „ich möchte nicht, dass meine Freunde oder Kollegen merken, wie scheisse ich tatsächlich bin, damit sie mich noch weiter mögen“.
Und jetzt kommt’s!
Und Sie entgegnete – fast nebenbei „Du meinst, Du möchtest nicht, dass die anderen merken, wie scheisse Du Dich findest?!“
Das.
Saß.
Über diesen Satz habe ich wochenlang nachgedacht. Ihn gedreht und gewendet und von allen Seiten untersucht. Und getestet, ob er wahr ist. O.k., eigentlich war mir im tiefsten Inneren klar, dass er wahr ist, ich konnte es mir nur noch nicht so recht eingestehen.
Damals gab es noch kein Internet. Empowerment & Co. waren noch nicht zu mir vorgedrungen. Ein positives Selbstbild zu haben war sehr abstrakt für mich.
In 2021 haben wir alle diese Gedanken schon zig mal im Netz gelesen und vielleicht ist das ähnlich tückisch wie sie gar nicht zu kennen. Denn wie viele Menschen lesen das und denken „Na, alter Hut! Hab ich für mich geklärt“ und wenn man mal genauer hinschaut, dann ist da genau garnichts geklärt. Weil „klären“ eben nicht gleichbedeutend ist mit „intellektuell verstehen“:
Wie ist das mit Dir?
Wie findest Du Dich?
Wärest Du gerne mit Dir befreundet?
Versteht Du, warum Dein:e Partner:in mit Dir zusammen ist?
Magst Du Dich?
Ich glaube, ich mag Dich. Ich meine, hey, du liest meinen Blogbeitrag und Du bist bis hierher gekommen, Du kannst nur toll sein! 😉
Spaß beiseite. Ich mag Dich. Du beschäftigst Dich mir Dir selbst. Du hinterfragst Dich. Und ich mag Menschen, die das tun und ich mag es, wenn Menschen sich entwickeln möchten und lernen wollen.
Aber viel viel wichtiger ist doch, ob DU Dich selbst magst?
Vielleicht hast Du ja Lust, mal über meine Fragen nachzudenken und Sie Dir selbst zu beantworten. Mit einem Tee oder so, in kuschliger Atmosphäre.
Mir hat das damals übrigens enorm weitergeholfen. Nachdem ich erkannt hatte, dass meine Therapeutin natürlich absolut recht hatte. Ich fand mich selbst scheisse, weil ich immer „zu“ war und nie so recht in eine Norm passte (übergewichtig, hochbegabt und hochsensibel – yeah Volltreffer!)
Und ich stellte fest, dass ich die Person, die ich anderen vorspielte, eigentlich doch irgendwie auch war! Aber für die Erkenntnis hat’s bei mir noch etwas länger gebraucht. Zwischen analytischem Verstehen und emotionalem Erfassen und Er-Leben liegen manchmal doch ein paar…. öhm…. Jahre.
Aber das ist eine andere Geschichte 🙂
Schreib mir Deine Gedanken dazu in die Kommentare, I would love to hear fron you!